FLINTA* Kollektiv

Kontakt via

Mail: flintakollektiv-ulm@riseup.net

PGP – Verschlüsselung https://keys.openpgp.org/search?q=flintakollektiv-ulm@riseup.net

oder auf Instagram https://www.instagram.com/flintakollektivulm/

Zuerst einmal: was bedeutet FLINTA* überhaupt?

FLINTA* steht für Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans* und agender Menschen. Das Sternchen bildet die anderen Geschlechtsidentitäten ab, die nicht in den 6 Begriffen enthalten sind, aber genauso im patriarchalen System unterdrückt werden. Der Begriff soll damit alle Menschen umfassen, die aufgrund der eigenen Geschlechtsidentität in unserer Gesellschaft diskriminiert werden.

(Einige Begriffe, die wir hier nennen, sind unten erklärt.)

Wieso ist dieser Begriff wichtig?

Feministische Bewegungen und Bestrebungen gibt es schon sehr lange und wir haben diesen vehementen und stetigen Kämpfen einige Errungenschaften für ein gleichberechtigteres Leben zu verdanken. Diese feministischen Kämpfe haben schon immer nicht nur Cis-Frauen geführt, sondern auch Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem ihnen bei Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt oder welche nicht in das gesellschaftliche Konstrukt geschlechtlicher Binarität (Mann/ Frau) passen. Mit dem Begriff “FLINTA*” sollen deshalb wirklich alle Menschen miteingeschlossen werden, die schon immer Teil feministischer Kämpfe sind und bis heute im patriarchalen Unterdrückungssystem benachteiligt werden. Denn das sind eben nicht nur Cis-Frauen, sondern auch intergeschlechtliche, trans* und nicht-binäre Personen. Der Begriff FLINTA* ist dynamisch und wird sich sicherlich auch in Zukunft weiterentwickeln und mit seinen politischen Dimensionen wachsen.

Und was macht das FLINTA* Kollektiv?

Unsere Gruppe gründete sich vor dem 8. März 2022, dem feministischen Kampftag – so nennen wir ihn, weil Feminismus wichtige Errungenschaften für absolut alle Geschlechtsidentitäten mit sich bringt und es eben nicht nur um Cis-Frauen geht, sondern um uns Alle! An diesem Tag stellten wir eine Demo auf die Beine, die Dank der vielen wundervollen Menschen, die zusammenkamen, sowohl kämpferisch, als auch empowernd war. Es ist uns wichtig, auch sonst Strukturen für Empowerment und Safer Spaces zu schaffen. Deshalb gibt es schon länger einen FLINTA* Tresen in Ulm, bei dem sich FLINTA*s kennenlernen, vernetzen und einfach Spaß haben können.
Es kann keine feministische Befreiung geben ohne ebenso andere Machtverhältnisse zu bekämpfen. Das Patriarchat und kapitalistische Machtverhältnisse sowie andere Formen von struktureller Diskriminierung wie Rassismus, Antisemitismus, Ableismus müssen gemeinsam gedacht und bekämpft werden.

Was sind safer spaces und wozu sind sie wichtig?

Sogenannte safer spaces sind geschützte Räume, also Orte, die an eine Gruppe mit einem gemeinsamen Diskriminierungsmerkmal gerichtet sind. In unserem Fall an die Geschlechtsidentität einer Person. Das ist wichtig, um Personen die Möglichkeit zu geben sich zu öffnen, auszutauschen, über Diskriminierungserfahrungen zu sprechen und natürlich sich gegenseitig zu empowern. Das Wort “safer” statt “safe” wird gewählt, um zu zeigen, dass Räume natürlich nie vollkommen sicher sein können.

Der FLINTA* Tresen ist also ein safer-space für alle Frauen, inter, nicht-binäre, trans*, agender und weitere Personen, die von endo-cis-männlichen Privilegien ausgeschlossen sind. Wir wollen mit euch jeden 2. und 4. Freitag im Monat gemeinsam einen empowernden Kneipenabend gestalten, an dem wir uns mal ein bisschen freier von den verschiedenen Einschränkungen und Unterdrückungsformen des Patriarchats bewegen können. Ein Abend, an dem wir uns mit anderen Menschen, die auch von Sexismus betroffen sind, vernetzen und einfach Spaß haben können. Wenn ihr darauf Lust habt, seid ihr herzlich eingeladen vorbei zu kommen!

Das Ziel ist hierbei natürlich nicht sich für immer in einem solchen Raum abzusondern, sondern auch uns und andere zu ermächtigen Ideen, Kraft und Mut für Aktionen und politische Arbeit zu finden, die jenseits dieses Schutzraumes wirken.

Neben dem Tresen organisieren wir weitere Veranstaltungen und tauschen uns aus.

Wie kann ich euch kontaktieren?

Wir treffen uns jeden zweiten Dienstag um 19 Uhr im Anarres. FLINTA*s herzlich eingeladen!

Mail: flintakollektiv-ulm[at]riseup.net
Instagram: flintakollektivulm

Begriffserklärungen:

inter: Intergeschlechtlich (oder inter) sind Menschen, deren genetische, hormonelle oder körperliche Merkmale nicht der medizinischen Norm von “eindeutig” männlich oder weiblich zugeordnet werden können.

endo: Als endogeschlechtlich (oder endo) werden Menschen bezeichnet, die nicht inter sind, also deren Körper in eine eindeutige medizinische Norm von männlichen bzw. weiblichen Körpern passen.

trans*: Trans* ist ein Überbegriff für alle Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei Geburt zugewiesen wurde. Trans* Frauen sind Frauen, denen bei Geburt nicht das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde und trans* Männer sind Männer, denen bei Geburt nicht das männliche Geschlecht zugewiesen wurde. Trans* ist ein Adjektiv und wird (außer am Satzanfang) klein geschrieben.

cis: Als cisgeschlechtlich (oder cis) werden Menschen bezeichnet, die nicht trans* sind, die sich also mit dem Geschlecht identifizieren, was ihnen bei Geburt zugewiesen wurde.

nicht-binär: Nicht-binär ist ein Überbegriff für Menschen, die sich mit keinem der beiden binären Geschlechter identifizieren, die also weder (ausschließlich) Männer noch (ausschließlich) Frauen sind. Das Selbstverständnis des Begriffs ist individuell verschieden. Es kann zum Beispiel bedeuten, dass jemand männlich und weiblich ist, oder etwas dazwischen, oder etwas ganz anderes. Nicht-binär kann sowohl eine Geschlechtsidentität sein als auch ein Überbegriff, unter dem weitere Geschlechtsidentitäten zusammengefasst werden (zu Beispiel agender, bigender, genderfluid).

agender: Menschen die agender sind haben kein Geschlecht, fühlen sich keinem Geschlecht zugehörig oder können mit dem Konzept von Geschlecht nichts anfangen.